Unter Elektrotherapie werden alle Behandlungsverfahren zusammengefasst, bei denen die elektrische Energie unmittelbar therapeutisch genutzt wird. Wir sagen auch „Medizin aus der Steckdose“! Die Elektrotherapie hat drei klassische Wirkungsweisen.
- muskelentspannend / muskelanregend
- schmerzlindernd
- Verbesserung der Ernährungssituation
zu 1. Durch angelegte Elektrodenschwämmchen kann bei gelähmter oder teilgelähmter Muskulatur wieder eine Verbindung „angebahnt“ werden um eine Muskelfunktion wieder zu erreichen.
Nach langer Ruhigstellung z.B. eines Beines nach einem Knochenbruch kann die arg zurückgebildete Muskulatur im Leistungsumfang schneller wieder zum Normalmaß zurückgebracht werden.
Zu 2. Schmerz löst Verspannungen in der Muskulatur aus – Verspannte Muskulatur lässt keine harmonische Bewegung zu – falsch bewegte Körperabschnitte verursachen Schmerz. Der Teufelskreis ist geschlossen. Durch die Elektrotherapie wird auf die Nervenendigungen in der Haut eingewirkt, die Berührungen registrieren. Im Rückenmark / Gehirn haben Berührungsmelder immer „Vorfahrt“ und überdecken den Schmerz, sie verhindern somit eine Schmerzweiterleitung.
Zu 3. Bei bereits relativ einfachen Stromformen kann zwischen den Elektroden die Durchblutung um bis zu 600 % gesteigert werden. Und bereits der Benediktinermönch Sebastian Kneipp sagte einst: „Wo du heilen willst, da musst du Blut hinführen“.
Die Phonophorese und Iontophorese
Ein elektrotherapeutisches Behandlungsverfahren um Medikamente zur Schmerzlinderung oder Entzündungshemmung lokal zur Anwendung zu bringen ist die Iontophorese .
Die Iontophorese ist das Einbringen körperfremder Wirkstoffe mittels elektrischen Stroms durch die Haut unter Umgehung des Verdauungstraktes.
Vorteile der Iontophorese sind u. a. eine schmerzlose Anwendung. Das Medikament dringt tiefer ein als wenn es mit der Hand eingerieben wird. Die Wirkung ist intensiver als beim Einreiben von Hand und es kommt zu keiner Belastung des Magens, wie es sonst bei nichtsteroidalen Rheumamitteln vorkommen kann